Husten in der Nacht: Ursachen und Tipps
Bei einer akuten Bronchitis oder Erkältung ist der Husten oft trocken und tritt häufig in der Nacht und am Morgen auf. Was steckt hinter diesem Phänomen und was kann man dagegen tun? Welche anderen Ursachen kann trockener, nächtlicher Reizhusten haben?
Erfahren Sie auf dieser Seite mehr zu folgenden Themen:
1. Warum hat man nachts einen verstärkten Hustenreiz?
2. Welche Ursachen kann nächtlicher Husten bei Erwachsenen außer Bronchitis noch haben?
3. Nächtlicher Husten ohne Erkältung – Was kann das sein?
4. Was kann hinter nächtlichem Husten bei Kindern stecken
5. Was hilft gegen Husten in der Nacht? – Tipps für einen guten Schlaf
Lesedauer: 3 Minuten
Warum hat man nachts einen verstärkten Hustenreiz?
Wenn jemand unter einer akuten Bronchitis leidet und insbesondere in der Nacht verstärkt husten muss, hat das nicht selten folgenden Grund: einen Begleitschnupfen bzw. eine Erkältung.
Der Husten verstärkt sich dann nachts vor allem durch zwei Faktoren: Zum einen läuft das vermehrt gebildete Nasensekret im Liegen viel leichter in den Rachenraum ab, wo es einen Hustenreiz auslöst. Zum anderen kann eine verstopfte Nase dafür sorgen, dass man nachts verstärkt durch den offenen Mund atmet. Dadurch trocknen die bereits empfindlichen Atemwegsschleimhäute zusätzlich aus, was wiederum eine weitere Reizung der Hustenrezeptoren bedingt.
Welche Ursachen kann nächtlicher Husten bei Erwachsenen außer Bronchitis noch haben?
Reizhusten, der vor allem nachts auftritt, ist zwar typisch für eine Bronchitis, er kann aber auch ein Symptom für andere Erkrankungen sein.
Erkältung
Auch bei einer klassischen Erkältung tritt oft begleitend ein Husten auf. In der Regel setzt dieser erst im Verlauf der Erkältung ein, hält aber oftmals auch noch lange nach dem Abklingen der restlichen Symptome an. Grund ist meist eine Reizung der Schleimhäute im Rachenraum, die dazu führt, dass auch die Hustenrezeptoren empfindlicher sind und schneller gereizt werden. Die Folge ist ein hartnäckiger, trockener Reizhusten, der auch mal bis zu zwei Wochen andauern kann.
Covid-19
Neben Halsschmerzen und Schnupfen gehört auch Husten zu den typischen Symptomen bei Covid-19. Dauer und Verlauf der Erkrankung können stark variieren, deswegen kann auch der Reizhusten mal kürzer, mal länger bestehen bleiben. In der Regel klingen die Beschwerden aber nach einigen Tagen wieder ab. Zeigen die Symptome auch über längere Zeit keine Besserung, sollten diese ärztlich abgeklärt werden.
Nächtlicher Husten ohne Erkältung – Was kann das sein?
Bei Husten wird immer zwischen der produktiven und unproduktiven Form unterschieden. Produktiver Husten bedeutet, dass dabei Schleim abgehustet wird, unproduktiver, also trockener Reizhusten, besteht ohne Schleim. Mediziner sprechen bei dem Schleim manchmal auch von Auswurf.
Trockener Husten und seine Ursachen
Hier erfahren Sie mehr zum Thema trockenem Husten: Trockener Husten: Anzeichen und Ursachen
Besteht ein Reizhusten über mehr als acht Wochen ohne Besserung, sprechen Mediziner von einem chronischen Husten. Dann ist meist keine einfache Erkältung mehr die Ursache für den unangenehmen Reizhusten. Aus diesem Grund sollte länger anhaltender Husten immer ärztlich abgeklärt werden.
Hartnäckiger Husten kann verschiedene Ursachen haben:
· Asthma bronchiale
· Allergien (z. B. gegen Pollen oder Hausstaubmilben)
· chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
· Refluxkrankheit (Sodbrennen)
· Herzschwäche
Asthma bronchiale
Asthma ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege. Solange sie nicht ausreichend behandelt wird, kommt es neben nächtlichen und morgendlichen Hustenattacken auch zu Symptomen wie Keuchen und Atemnot. Die Atemwege verkrampfen sich häufig aufgrund äußerer Reize, nicht selten kann auch eine Hausstaubmilbenallergie dahinterstecken.
Allergien
Reizhusten kann auch infolge einer Allergie auftreten, beispielsweise gegen bestimmte Pollen oder Hausstaubmilben. Meist wird der trockene Husten von weiteren Symptomen wie geröteten, juckenden Augen, einer laufenden Nase oder auch von einem Hautausschlag begleitet.
COPD
Hinter dem Begriff chronisch-obstruktive Lungenerkrankung, kurz COPD, verbirgt sich eine chronische Erkrankung der Atemwege, die zu einer zunehmenden Verschlechterung der Lungenfunktion führt. Zu den typischen Symptomen gehört unter anderem auch ein hartnäckiger Reizhusten mit zähem Schleim, der nur schwer abgehustet werden kann – auch nachts. Die häufigste Ursache für die Erkrankung ist langjähriges Rauchen.
Refluxkrankheit (Sodbrennen)
Bei der Refluxkrankheit, auch Sodbrennen genannt, fließen übermäßig produzierte Magensäfte im Liegen leichter zurück in die Speiseröhre. Dadurch werden die Atemwegsschleimhäute und somit auch die Hustenrezeptoren gereizt – vor allem nachts.
In diesem Fall ist zu erwarten, dass eine gezielte Therapie der Refluxkrankheit zum Abklingen des Reizhustens führt.
Herzschwäche
Vor allem bei älteren Erwachsenen kann ein nächtlicher, chronischer Husten auch das Anzeichen einer Herzschwäche sein. Im Liegen und durch den Rückstau des Bluts in den Lungenkreislauf wird das Herz stärker belastet. Bei deutlich eingeschränkter Herzleistung kann eine Atemnot hinzukommen.
Mit einer effektiven Behandlung der Herzerkrankung sollte sich allerdings auch der Reizhusten bessern.
Was kann bei Kindern hinter nächtlichem Husten stecken?
Wenn Kleinkinder nachts plötzlich einen trockenen, bellenden Husten entwickeln und dieser auch noch von Heiserkeit und Atemnot begleitet wird, spricht das am ehesten für einen Pseudokrupp-Anfall. Es handelt sich hierbei um eine Entzündung des Kehlkopfbereichs und der Stimmbänder, die meist durch Viren hervorgerufen wird. Genaueres zu diesem Krankheitsbild und anderen möglichen Auslösern für nächtliches Husten bei Kindern erfahren Sie hier: Husten beim Kind.
Bei Kindern mit einer Allergie muss bei nächtlichem Reizhusten allerdings immer auch an Asthma gedacht werden.
Was hilft gegen Husten in der Nacht? – Tipps für einen guten Schlaf
Wenn es sich bei dem nächtlichen Husten um ein Begleitsymptom der akuten Bronchitis handelt, gibt es mehrere Maßnahmen, die für eine Linderung der Beschwerden und folglich für einen erholsameren Schlaf sorgen können.
Tipps gegen Husten in der Nacht:
- Sorgen Sie für ein gesundes Raumklima und erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit in den Schlafräumen. Durch regelmäßiges Stoßlüften am Tag in Kombination mit dem Aufhängen eines feuchten Handtuches zum Abend wirken Sie der trockenen Luft und somit dem Austrocknen Ihrer gereizten Schleimhäute effektiv entgegen.
- Achten Sie auf eine erhöhte Schlafposition, das erleichtert Ihnen das Atmen und sorgt für ein besseres Abfließen des Schleims. Stellen Sie dafür das Kopfteil Ihres Bettes hoch oder verwenden Sie einfach zwei Kissen.
- Unterstützen Sie Ihren Körper mit pflanzlichen Arzneimitteln. Inhaltsstoffe wie Thymian, Efeu und Primel wirken nicht nur entzündungshemmend und schleimlösend, sondern beruhigen auch den produktiven Husten, ohne den natürlichen Hustenreflex zu unterdrücken. Zu diesen pflanzlichen Arzneimitteln zählt auch Bronchipret®. Es kann abends eingenommen werden und dadurch auch nachts seine positive Wirkung entfalten.
Auch das Inhalieren, ein warmes Erkältungsbad oder andere Bronchitis Hausmittel, wie bestimmte Kräutertee-Zubereitungen zum Abend können für eine Linderung des Hustens und so für besseren Schlaf sorgen.
Wichtige Fragen und Antworten auf einen Blick
Warum kommt der Husten nachts?
In der Nacht ist Reizhusten oft besonders unangenehm und der Hustenreiz gefühlt auch stärker als tagsüber. Das hat meist mehrere Gründe. Zum einen liegt man nachts beim Schlafen. In dieser Position fließt Schleim und Sekret aus Nase und Nasennebenhöhlen verstärkt in den Nasen-Rachen-Raum und kann dort die Hustenrezeptoren reizen.
Zum anderen liegt bei trockenem Husten häufig auch ein begleitender Schnupfen vor. Die verstopfte Nase führt dazu, dass man nachts vor allem durch den Mund atmet. Dadurch trocknen die ohnehin gereizten Schleimhäute im Mund- und Rachenraum schneller aus und der Reizhusten wird stärker.
Ein weiterer Faktor ist psychisch bedingt. Wenn man nachts im Dunkeln im Bett liegt und alles still ist, ist man weniger abgelenkt als tagsüber und nimmt den Hustenreiz somit verstärkt wahr.
Was tun bei starkem Husten in der Nacht?
Hartnäckiger Husten ist unangenehm und führt vor allem nachts dazu, dass wichtiger Schlaf und somit Erholung für den Körper ausbleiben. Mit ein paar einfachen Hinweisen, können Sie versuchen, nächtliche Hustenattacken ein wenig zu lindern:
· Erhöhter Oberkörper: Durch die erhöhte Liegeposition wird die Nasenatmung erleichtert und es fließt weniger Sekret in den gereizten Rachenraum.
· Gute Luft: Trockenes Raumklima kann die Schleimhäute der Atemwege zusätzlich reizen, daher sollte die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer erhöht werden.
· Pflanzliche Arzneimittel vor dem Schlafengehen: Damit man sich nachts gut erholen kann, können pflanzliche Arzneimittel wie z.B. Bronchipret® auch abends eingenommen werden. So kann sich der Körper besser erholen.
Welche Hausmittel bei Husten in der Nacht?
Bei nächtlichem Husten können Sie auch einige bewährte Hausmittel ausprobieren. Die Wirkung ist zwar nicht wissenschaftlich belegt, viele Betroffene greifen aber gerne auf die einfachen Hilfsmittel zur Linderung der typischen Hustenbeschwerden zurück.
Zu den beliebtesten Hausmitteln bei Husten in der Nacht gehören:
· Inhalieren vor dem Schlafengehen (ätherische Öle helfen vor allem bei Schnupfen und Nasennebenhöhlenentzündungen, aber auch bei Reizhusten)
· warme Kartoffelwickel (die gekochten Kartoffeln spenden Wärme)
· Zwiebeln mit Honig (die Inhaltsstoffe haben entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften)
Mehr zu Hausmitteln bei Husten und Bronchitis bei Kindern und Erwachsenen finden Sie hier: Bronchitis Hausmittel
Wie schlafen bei Reizhusten in der Nacht?
Ruhe ist wichtig, vor allem bei hustengeplagten Betroffenen, deren Abwehrsystem die unangenehmen Krankheitserreger bekämpfen muss. Doch wie soll man bei den nächtlichen Hustenattacken erholsam schlafen?
Etwas Linderung verschafft eine Schlafposition mit erhöhtem Oberkörper. Außerdem sollte die Luft im Schlafzimmer nicht zu warm und eher etwas feuchter sein. Packen Sie sich abends warm ein, damit Sie auf keinen Fall frieren, aber auch nicht so warm, dass Ihr Körper in der Nacht zu viel schwitzen muss. Bei starkem Reizhusten hilft auch ein Hustensaft vor dem Zubettgehen.
Quelle
Akuter und chronischer Husten (S3-Leitlinie) (2021). Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). AWMF-Registernr.: 053-013 und 11. | Esakandari, H., Nabi-Afjadi, M., Fakkari-Afjadi, J., Farahmandian, N., Miresmaeili, S. M., & Bahreini, E. (2020): A comprehensive review of COVID-19 characteristics, in: Biological procedures online, Bd. 22, Nr. 19, doi:10.1186/s12575-020-00128-2. |Herold, G. et al. (2017): Innere Medizin, Köln, Deutschland: Dr. Gerd Herold.
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